Un´altra Casa - Rom
Das Metropoliz ist eine besetzte, ehemalige Fabrik an der Via Prenestina in Tor Sapienza in der Peripherie Roms. Sie wurde 2009 besetzt und bietet heute etwa 200 Menschen ein Zuhause. 2012 wurde dort das MAAM, das Museo dell’Altro e dell’Altrove di Metropoliz geschaffen. Dieses Museum verwandelte nach und nach große Teile des Areals in eine Galerie zeitgenössischer Kunst, wobei die Bewohner:innen zu Co-Kurator:innen des Museums und so auch ihres eigenen Wohnortes wurden. Die Kunstwerke des MAAM prägen aber nicht nur die besondere Ästhetik des Ortes, sondern boten als Aufsehen erregendes Kulturprojekt auch Schutz vor einer Räumung.
In diesem Jahr hat die Stadt Rom entschieden, die Besetzung zu legalisieren und vor Ort Wohnungen zu errichten. Auch das MAAM soll erhalten bleiben und Teil der Museen der Stadt Rom werden. Das Metropoliz steht vor einer tiefgreifenden Veränderung.
Diesen Moment, bevor Bagger rollen und Kräne in den Himmel wachsen, nutzt Un’altra Casa, um gemeinsam mit Bewohner:innen, Initiativen und Aktivist:innen der urbanen Praxis darüber nachzudenken, welche architektonischen, ästhetischen und sozialen Qualitäten das Metropoliz auszeichnen – und wie sie in das neue, „andere Haus“ übertragen werden können.
Ort | Rom |
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Auftraggeber:in | ARCH+ Zeitschrift für Architektur und Urbanismus| Goethe Institut Italien und München| Deutsche Akademie Rom Villa Massimo |
Kooperationspartner:in | PlanBude Margit Czenki und Christoph Schäfer| raumlabor berlin| constructlab| MAAM - Museo dell’Altro e dell’Altrove di Metropoliz| Metropoliz |
Zeitraum | 2024 |
Status | Abgeschlossen |
Kategorie | Kultur, Veröffentlichung, Wohnen |


„Ein bewohntes Haus ist ein glückliches Haus.“ – Bewohner:in des Metropoliz
Seit April 2024 wurde in Workshops mit den Bewohner:innen des Metropoliz mit der „Grammatik des Ortes“, seinen Besonderheiten wie den Durchblicken und Sichtachsen, der Sanftheit oder den Stufen und Rampen, die Barrieren reduzieren und gleichzeitig Sitzgelegenheiten bieten. So entstehen auch Räume, öffentliche, halböffentliche, gemeinsame und private, die Möglichkeiten für eine Umgestaltung von Stadtraum als ästhetisch interessante Abfolge unterschiedlicher, gemeinsam genutzter, autofreier Räume aufzeigen. Vor allem geht es aber um die Sicht der Menschen auf ihr Haus und ihr Museum und ihre Wünsche für das neue, das andere Haus: Wie können die räumlichen Qualitäten und sozialen Gefüge trotz des Umbaus erhalten bleiben und gestärkt werden? Was kann von dem Ort, an dem sich Kunst, Leben und Lernen auf so einzigartige Weise verbinden, als Modell für die Zukunft übernommen werden?


Nolli-Kartierung im Bestand
Das Projekt wurde von Margit Czenki, Christoph Schäfer und Lisa Zander in der ARCH+ 258 Urbane Praxis veröffentlicht.