pb_039

Siegen Summer School – Reset/Reshape/Reuse

projektbüro arbeitet während der Siegen Summer School 2024 – Reset/Reshape/Reuse mit den methodischen Praktiken der Situationsanalyse. Über eine Woche vor Ort geht es mit Studierenden und im Austausch mit den anderen eingeladenen Dozent:innen um die Frage, was es bedeutet, wenn die Universität Siegen von ihrem gegenwärtigen Standort am Stadtrand in die Stadtmitte zieht.
Die Architekturfakultät der Universität Siegen soll von ihrem bisherigen Standort am Stadtrand in das Gebäude der zentral gelegenen ehemaligen Druckerei der Siegener Zeitung umziehen. Mit dieser Aufgabe befasste sich die Siegen Summer School 2023. Das Team unter der Leitung von Gustav Düsing und Max Hacke in Zusammenarbeit mit schleich bergermann partner gewann das Verfahren. Für die Neuauflage der Summer School 2024 lud das Team rund um die Neue Architekturschule Siegen erneut vier Büros ein, die Teams von 12 Studierenden über eine Woche ihre Methoden näherbringen und Konzepte für weiteren Realisierungsverfahren entwickeln sollten. Die Summer School fand in der ersten Etage des Gebäudes der Siegener Zeitung statt.

Ort Siegen
Auftraggeber:in Fakultät II – Bildung Architektur Künste, Universität Siegen
Kooperationspartner:in demo working group| baukreisel| coopdisco| Ana Bisbicus| Pedro Garcia Martinez + Antonio Cerezuela Motos
Zeitraum 2024
Status Abgeschlossen
Kategorie Lehre

projektbüro identifiziert in Abstimmung mit dem Team der Neuen Architekturschule Siegen das Straßenleben als Gegenstand für die Bearbeitung der Aufgabe.

Für den ersten Take kommen die Studierenden an der Forschungsmatte, ein Luftbild in 1:500, auf dem der erweiterte Innenstadtbereich in 10x16 Quadrate aufgeteilt wurde, zusammen. Sie werfen Bohnen auf die Matte und wählen so randomisiert zwei Quadrate für die bevorstehende Ortsbegehung. Die ausgefüllten Notationsbögen der Situationsanalyse werden am nächsten Tag präsentiert und diskutiert. Thematisch geht es ab diesem Punkt um die Überwindung der Höhenunterschiede zwischen dem Standort der zukünftigen Neuen Architekturschule und der Mensa bzw. den weiteren, höher gelegenen zentralen Einrichtungen der Universität. Darin enthalten sind auch Themen der Durchlässigkeit des Stadtkörpers und die Zugänglichkeiten der Orte der Universität als auch der City.  

In Folge der Zwischenpräsentation präzisieren die Dozent:innen die Aufgabenstellung. projektbüro nimmt den Raum um eine Kreuzung in den Fokus, der später den Übergang zwischen Universität und Stadt in besonderem Maße städtebaulich-räumlich gestalten soll. Anhand von Interviews und Raumreporten mit Akteuren an der untersuchten Straße, einer Kontextanalyse (Zusammenstellung bevorzugt räumlicher Daten) und einer Kartierung für das Straßenleben zugänglicher Bereiche rund um den Standort der Neuen Architekturschule Siegen (analog zu Giovanni Battista Nollis Projekt der neuen Topografie Roms) analysieren die Studierenden den Raum, wobei alle laufenden Analysestränge dokumentiert werden.

Mit dem dritten Tag beginnt die Übersetzung der Analyse in den Entwurf. Zur weiteren Präzisierung und Vermittlung der Entwurfsansätze verschlagworten die Studierenden die bisher erarbeiteten Materialien entlang der Aspekte Orte, Akteure, Handlungen und Funktionen schreiben mit Hilfe einer KI-Anwendung erste Geschichten. Die Studierenden überarbeiten die Geschichten ohne KI, aber dafür auf der Grundlage einer Einführung in Henri Lefebvres Verständnis der Produktion des Raums. Die Darstellungen werden in Richtung Präsentationsgrafik überarbeitet und rein gezeichnet. Mit der Konzentration auf den Entwurf im Fokusbereich erarbeiten die Studierenden zusätzlich ein Einsatzmodell in das vorbereitete 1:50 Modell der Neuen Architekturschule Siegen.