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Nachbar*innen - Freimundo

Realisierungswettbewerb genossenschaftliches Wohnprojekt in München-Neufreimann.

Das Prinzip des Atmenden Hauses sieht ein ressourcenschonendes und nachhaltiges Alltagsleben für die Bewohner:innen des Hauses vor. Neben einem systematischen und nachhaltigen Konzept in Tragwerk, Konstruktion und Technik ist einer der entscheidenden Schritte die Senkung des Flächenverbrauchs pro Bewohner:in: Die Kombination von privaten mit geteilten, gemeinschaftlichen und teilöffentlichen Räumen kann hierbei als ein entscheidender Hebel angesehen werden.

Ort München
Auftraggeber:in Kooperative Großstadt
Kooperationspartner:in ifau| Federico Gobbato Liva| Andrea Migotto
Zeitraum 2023
Status Abgeschlossen
Kategorie Architektur, Wohnen

Architektonisch und programmatisch bietet das Projekt hierbei ein Spektrum von Kombinationsräumen an, wie zum Beispiel Räume, die zu der Kernwohnung dazu geschaltet werden können, geteilte Einheiten sowie zusätzliche Wohnungen, als auch bewohnbare Schwellen, die auf verschiedene Sonnenausrichtungen reagieren und dabei unterstützen das Haus insgesamt zu bewohnen. Diese Räume fungieren als Rückgrat der Begegnungsräume innerhalb der Hausgemeinschaft, da sie aneignungsoffen mit besonderem Augenmerk auf die Nutzer*innen und Nutzungen, als auch in besonderer architektonischer Qualität ausgebildet sind: Sie dienen als Windfänge, Foyers, Dielen, Laubengänge, Balkone, Terrassen und Wintergärten. Sie sind Verhandlungsräume im Alltag, die das Zimmer mit der Wohnung, dem Haus und Quartier sowie der Stadt verknüpfen. Kern des Konzeptes ist es die Erschließung als wichtigen Ort des alltäglichen Zusammentreffens herauszuarbeiten. So liegen bei unserem Entwurf die wichtigen kommunikativen Räume wie Küchen, gemeinschafträume Kombiräume und Terrassen direkt an der Erschließung die größtenteils als Laubengang zum Hof entwickelt wurde. Durch diese Anordnung der Räume wird die lebendige Hausgemeinschaft der Genossenschaft unterstützt.


Das Haus soll strukturell und räumlich auf wechselnde Bedürfnisse seiner Bewohner:innen über deren Lebensspanne hinweg eingehen können. Mit dem Wissen, dass der Wohnraum bei Bedarf noch wachsen, bzw. wieder reduziert werden kann, ist es einfacher, sich bei Bezug auf das Minimum zu beschränken, ohne innerhalb des Hauses umziehen zu müssen. Kombiräume sind in allen Abschnitten des Hauses eingerichtet. Sie liegen sowohl direkt am Laubengang und sind an die Sanitär- und Kücheninfrastruktur angeschlossen, als auch in Form von Zimmern zwischen zwei Wohneinheiten, als sogenannte Schalträume. Im Haus im Norden kann der Kombiraum als zusätzliches Zimmer zu einer Wohnung dazugeschaltet werden, sich zwischen zwei Wohnungen als geteilter Spiel- oder Co-Workingraum befinden und oder von extern erschlossen und entsprechend genutzt werden. Im Haus Ost-West ist der Kombiraum von extern erschließbar. Er bildet eine 25qm große Wohnung und kann entsprechend bei einer Nachjustierung der Belegungsdichte als eigenständige Studiowohnung gelten, als auch als geteilter Atelier-, Co-Workingraum für die Bewohner:innen der Etage oder des Hauses fungieren. Die Kombiräume im Süden liegen direkt an der Erschließung und den Sanitärräumen der großen Wohngemeinschaften, sodass diese als zusätzliche Zimmer zu den jeweiligen Einheiten oder von extern als zusätzliche geteilte Räume für die Hausgemeinschaft genutzt werden können.