"Da.Sein" in: Baustelle Transformation – Publikation und Ausstellung des BDA
Transformation gelingt leichter, wenn wir uns in ihr wiederfinden. Der Schlüssel für einen Beitrag von Architektur und Städtebau zu einer sozial und ökologisch gerechten Transformation liegt im Wissen, dass Raum sozial (re-)produziert wird. Damit rückt der Gebrauch des Raums, oder anders: das Da.Sein, in den Fokus der Transformation. Die Frage »Wie werden wird künftig leben und wohnen?« ist eine zentrale Anforderung an die Gestaltung von Transformationsprozessen, weil sie an den tatsächlichen Bedarfen der Menschen anknüpft. Wollen wir eine sozial wie ökologisch gerechte Lebenswelt, müssen wir über die intensive Befassung mit dem, was das Dasein für die Menschen heute bestimmt und künftig prägen wird, die Ziele, Inhalte und Formate von Transformationsprozessen präzisieren.
Auszug aus Behne, Marieke, Dominique Peck, Marius Töpfer, Renée Tribble, und Lisa Marie Zander. 2025. „Da.Sein“. In Baustelle Transformation. Zehn Strategien für Stadt und Land, herausgegeben von Olaf Bahner und Laura Holzberg, Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA, 103–113. Jovis Berlin.
| Ort | Berlin |
|---|---|
| Auftraggeber:in | Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA |
| Kooperationspartner:in | |
| Zeitraum | 2024 – 2025 |
| Status | Abgeschlossen |
| Kategorie | Architektur, Wohnen |

Wie kann die sozial-ökologische Transformation in Stadt und Land gelingen? Das Projekt „Baustelle Transformation. Zehn Strategien für Stadt und Land“ des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten BDA und des Deutschen Architektur Zentrums DAZ stellt zehn Strategien von Architektinnen und Architekten, Urbanistinnen und Urbanisten vor. Ins Zentrum rücken sie den baulichen Bestand, unsere wertvollste Ressource auf dem Weg in eine klimagerechte Zukunft. Um Veränderungen gemeinsam zu gestalten und Akzeptanz für die Klimaziele zu schaffen, setzen sie auf Diskurs und Ausprobieren, auf Experimente und temporäre Nutzungen – und fordern Mitverantwortung statt bloßem Mitmachen. Mit Räumen für die Gemeinschaft, produktiven Nachbarschaften und zeitgemäßen Wohnmodellen eröffnen sich neue Perspektiven. So wird Transformation konkret und vorstellbar.
Zehn Teams von Architektinnen und Architekten, Urbanistinnen und Urbanisten aus ganz Deutschland stellen Strategien zur Transformation von Gebäuden, Quartieren und Verkehrsbauwerken in Stadt und Land vor. Sie gestalten Prozesse, die auf Diskurs und Ausprobieren setzen, nehmen Lebensrealitäten ernst, experimentieren mit temporären Nutzungen und fordern Mitverantwortung ein. Somit entwickeln sie eine Vorstellung von dem, was künftig möglich sein könnte.
Neben den Strategiebeiträgen enthält die Publikation ein Interview mit John von Düffel sowie Beiträge von Frank Adloff, Leona Lynen, Susanne Wartzeck, Andreas Willisch und anderen.
Die Publikation wurde von Olaf Bahner und Laura Holzberg für den Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA herausgegeben.
Grafisches Konzept und Satz: Bureau Est, Leipzig (Lisa Petersen)

„Baustelle Transformation. Zehn Strategien für Stadt und Land“ ist eine Ausstellung und eine Publikation des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten BDA.
Publikation und Ausstellung sind Teil des Forschungsprogramms „Maßnahmen auf dem Gebiet der Baukultur und Förderung von Wettbewerben sowie andere Maßnahmen im Aufgabenbereich des Wohnungswesens und Städtebaus“ des BMWSB/BBSR und werden durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.
Baustelle Transformation.
Zehn Strategien für Stadt und Land
Olaf Bahner / Laura Holzberg / Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA (Hg.)
Broschur (Deutsch)
17 × 24 cm
208 Seiten, 50 farb. Abb.
ISBN 978-3-98612-237-9
34,00 EUR
Vom Zimmer im öffentlichen Raum zum situativen Umbau eines Hauses, einer Zeile, einer Siedlung.
Ein Gedankenexperiment, das behauptet Wissen um das Bewohnen des Ortes, welches im Rahmen des Projekts “Ein Zimmer für dich” erhoben wurde, in einen Entwurf zur Transformation des WBS 70 in Berlin Neu-Hohenschönhausen zu übersetzen.
Siehe auch pb_019 Ein Zimmer für dich
projektbüro hat 2023 mit dem Beitrag „Ein Zimmer für dich“ im Rahmen des Programms Lichtenberg Open Art die Ausschreibung für den Bau eines Festivalzentrums der Stiftung Stadtkultur gewonnen.
Das Zimmer für dich als ein Vor-Ort-Test schließt auf, um was es für die Einzelnen im Wohnen geht. So dient der Raum als Extra-Raum: zum Malen, Schreiben, Musizieren, Studieren. Ein Raum, der nicht unbedingt alltäglich, sondern temporär zu bestimmten Anlässen, Tätigkeiten und in spezifischen Konstellationen genutzt werden kann und soll. Das Teilen dieser Räume ist eines der Merkmale, die temporäre Nutzung das zweite, das Spielerische ein weiteres. Wir fragen uns: Wie kommt das Zimmer auf, an und in die vorhandenen Bestände? Wie können wir den hier erprobten Gebrauch in den Bestand einschreiben?Dazu wieder ein Testfall. Dieses Mal im Plan: eine Zeile, ein Bautyp WBS 70 in Neu-Hohenschönhausen in Berlin. Im Lesen der Grundrisse sehen wir viele ähnliche, aber auch besondere Situationen. Situationen, die aus dem “Raster” fallen. Wir schreiben diese spezifischen Situationen entsprechend fort. So wird das fünfte Zimmer einer Wohnung zu einem Treppenzimmer, welches aufs Dach führt und dieses nun für die Hausgemeinschaft erschließt. Aus vier Zwei-Zimmerwohnungen entwickeln wir eine Maisonette als Wohngemeinschaft und Cluster. Eine Ein-Zimmerwohnung verschalten wir mit einer Zwei-Zimmerwohnung, sodass Rückzug und Gemeinschaft zwischen Großeltern, Eltern, Jugendlichen und/oder Kindern in verschiedenen Lebenssituationen möglich wird.




